Das Grundkonzept von WAVETOOLS ist es, durch modularen Aufbau und freie Kombinierbarkeit von kleineren Grundprogrammen nach dem Bausteinprinzip komplexere Transformationen durchzuführen. So erzeugt etwa die Befehlsfolge
(wfct 800Hz 3s; wfct -i50% 2Hz 3s) | wmix -m - - |![]()
wcat -r11025Hz -b8 -oalarm.wav warning.wav +500ms -
ein 3 Sekunden langes Sinussignal von 800 Hz, multipliziert es mit Rechteckimpulsen von 2 Hz und einer Breite von 250 ms, und fügt das so erzeugte Alarmsignal nach einer Pause von einer halben Sekunde an den Inhalt der Datei warning.wav an, die zuvor noch auf ein Format von 8 bit und eine Sampling-Frequenz von 11025 Hz konvertiert wurde, und schreibt alles in die Datei alarm.wav.
Um die Kombination zu vereinfachen, genügen alle Programme den folgenden Konventionen:
DOS-User müssen ihre Beigeisterung über diese Möglichkeiten leider etwas zügeln, da DOS Binärdateien nicht richtig buffern kann. Zum Auslesen des File-Headers reicht es gerade noch, aber ansonsten seien DOS-User an das Anlegen temporärer Dateien oder an ein vernünftiges Betriebssytem verwiesen.
Programme wie wflt oder wfct verfügen über eine breite Palette von optionalen Parametern und Switches um die Standard-Syntax möglichst einfach zu halten (Mit Ausnahme von wfct können alle Programme auch ohne Parameter aufgerufen werden.). Optionen und Parameter genügen folgenden Konventionen:
Wieder schlechte Nachrichten für DOS-User: Während nach den UNIX Konventionen Optionen an jeder Stelle in der Parameterliste auftreten können und zwischen Option und Argument Leerzeichen erlaubt sind, so hat man sich unter DOS streng an die Befehlssyntax zu halten, also die Optionen vor allen anderen Parametern und keine Leerzeichen vor optionalen Argumenten.
Zur Angabe physikalischer Größen stehen folgende Einheiten zur Verfügung:
Allen diesen Einheiten können die dekadischen Multiplikatoren
m
, c
, d
,
k
und für Informatiker K
vorangestellt werden.
Unabhängig von der tatsächlichen Auflösung (sample depth) werden
die digitalisierten Werte der Wave-Files intern als Fließkommazahlen
aus dem Intervall dargestellt und nur beim Einlesen bzw. der
Ausgabe auf die jeweilige Integer-Dastellung umgerechnet. Alle
Amplitudenangaben der Programme winf, wview, wplot und wfct beziehen sich auf diese interne Darstellung und sind daher für
jedes Format gültig. Ist die Option -v gesetzt, werden etwaige
Überläufe vom Programm gemeldet.
Die Programme wflt, wmix und wview müssen Wave-Files in den Speicher einlesen bevor sie mit der Ausgabe beginnen können. Bei langen Dateien kann es daher bei Systemen mit wenig Speicherplatz zu Problemen kommen. In diesem Fall muß die Eingabe mit wcut auf mehrere Dateien aufgeteilt werden, die separat bearbeitet und nachher mit wcat wieder zusammengefügt werden können.